Kreuz und quer fahren wir durch die Weinregion im Osten Georgiens, um möglichst viel Zeit zu vertrödeln. Wir warten nämlich. Und das Warten fällt uns gar nicht so leicht, denn inzwischen sind wir richtige „Velonomaden“ geworden und sind das tägliche Weiterziehen gewohnt. Wir warten auf Salomé, eine der liebsten Freundinnen, die es gibt und da lohnt es sich definitiv, ein paar Extrakilometer zu fahren und ein paar Tage an Flüssen und in Wäldern rumzuhängen. Die Gespräche mit ihr helfen uns, eine Art Aussenperspektive auf unsere Reise zu entwickeln und die Pause tut gut, um eigene Gefühle, Ängste und Sehnsüchte einzuordnen.

Wir haben etwa die Hälfte unserer Reise zurückgelegt, sowohl zeit- wie streckenmässig. Erlebte Bilder und gemachte Erfahrungen reihen sich dicht aneinander, wie die Kettenglieder unserer Räder. Eine gewisse Routine ist eingekehrt, vielleicht sogar eine leichte Müdigkeit. Die Kinder erzählen viel von zu Hause, vom Grosmami, vom gemütlichen „Ofebänkli“ am Hirzel oder vom Kindergarten, der jetzt für Juri beginnen würde. Ein Hauch von Heimweh keimt auf – vielleicht die höchste Prüfung auf dieser Heldenreise? Ich denke es ist Zeit, weiterzufahren.

Wegstrecke

Kvemo Alvani Alazani und river – Telavi – Alazani Valley – Kabali – Lagodekhi – Sighnagi – zurück nach Lagodekhi