Eine neue Perspektive eröffnet sich, mit jedem Meter den wir uns von der Donau entfernen und zurückblicken auf die Tage und Nächte am Fluss. Langsam strampeln wir der „Stara Planina“ zu – mit ca. 1000 müM ein echtes bulgarisches Gebirge. Bei unserem Tempo bleibt genug Zeit, um Käfer und Sonnenblumen am Wegesrand zu betrachten. Vor allem aber, um die Ereignisse der letzten Woche im Kopf Revue passieren zu lassen.

Kurz nach Vidin sind uns am Kinderanhänger drei Speichen gebrochen und ein Radlager war futsch. So viel Ersatzmaterial gab unser Reparaturbeutel nicht her und wir waren gezwungen umzudrehen. Wenige Tage darauf ist Juri gestolpert und schlug sich auf einem nicht ganz Suva-konformen Spielplatz den Kopf dermassen blutig, dass wir eine Nacht im Spital von Lom verbringen mussten. Die Zimmer rochen nach frischer Farbe, das Essen wurde in Joghurtbechern aus Plastik serviert und kein Mensch verstand auch nur ein Wort Deutsch oder Englisch.

Mit einer frischen Naht auf der Stirn und einem unvergesslichen Erlebnis im Gepäck fahren wir vorsichtig(!) weiter durch Bulgarien. Nach einem kurzen Intermezzo mit drei jungen Künstlerinnen, die ihre Malfarben an unseren Kindern testen, trennen sich die Wege. Der Hafen von Burgas und das schwarze Meer ziehen uns an wie ein Magnet. Und Hindernisse gehören auf einem echten Wandelweg einfach mit dazu.

Wegstrecke

Vidin – Dobri Dol – Lom (Hospital) – Gorni Tsibar – vor Oryahovo – Krushovene – Nikopol – Svishtov – Maslarevo – Samovodene – Mindia – Elena