Endlich wieder auf den Sätteln. Endlich in Kirgistan! Kaum haben wir die kirgisische Grenze passiert, da lacht uns der Herbst entgegen. Nun ist Schluss mit der verzweifelten Suche nach Schattenplätzchen und wir sehen keine ausgetrockneten Bachläufe mehr. Hier sprudelt das Wasser wild und kalt von den Bergen herunter. Die Nächte sind angenehm kühl und all die mitgeschleppten Daunenjacken und Pulswärmerchen kommen jetzt wieder zum Vorschein.

Unser Staunen über dieses wunderschöne Land findet kaum einen Ausdruck. Manchmal fragen Hirten, die uns zu Pferd begegnen, wie uns Kirgistan gefalle. Wir antworten prompt mit einem „krassivo“! Für uns bedeutet es „krass“ wenn wir bei Gegenwind über 3000Meter hohe Pässe fahren. Es bedeutet „massiv“ wenn wir durch tief eingefräste Schluchten fahren und an einem grünblauen Fluss übernachten. Vor allem aber bedeutet es „schön“ (die wörtliche Übersetzung aus dem Russischen) .

Hier spüren wir eine tiefe Befriedigung und innere Ruhe. Seit mehr als zwei Jahren hatten wir uns gewünscht, per Velo nach Kirgistan zu fahren. Jetzt sitzen wir abends vor unserem Zelt und betrachten das schier endlose Sternenmeer über uns. Wir sind angekommen.

Wegstrecke

Taraz – Chymgent – Klyuchevka – Talas – Chat-Bazar – Taldy-Bulak – am Ötmök Pass – irgendwo nach Ötmök – Suusamyr – Kökömeren Schlucht – Kyzyl-Oy – Chaek